Informationen über Kurorte & Heilbäder

Gradierwerke in Deutschland

Als Salz ein kostbares Gut war entstanden Gradierwerke in vielen Teilen Deutschlands. Zahlreiche dieser aufwändigen und beeindruckenden Bauwerke können noch heute besichtigt werden. Da inzwischen auch die gesundheitlichen Vorzüge der Gradierbauten bekannt sind, werden diese insbesondere in Kurorten mit großem Aufwand gepflegt und teilweise auch neu errichtet. Der Aufbau eines Gradierwerks und die Funktionsweise unterscheiden sich dabei kaum von den historischen Bauwerken.

Liste der deutschen Gradierwerke

Unter der nachfolgenden Liste finden Sie Informationen über die heutige Bedeutung und den Unterschied zwischen einem Gradierwerk und einer Saline.

  • Baden-Württemberg
    • Gradierwerk Bad Rappenau - Bad Rappenau
    • Gradierwerk in der Salinenwelt (Somelar) - Bad Dürrheim
    • Gradierwerk im Radon Revital Bad - St. Blasien-Menzenschwand
    • Gradierwerk in der Caracalla Therme - Baden-Baden
  • Bayern
    • Gradierwerk in der Therme Bad Aibling (Bad Aibling)
    • Gradierwerk in den Chiemgau Thermen - Bad Endorf
    • Gradierhaus Bad Reichenhall - Bad Reichenhall
    • Gradierwerk in der Rottal Therme - Bad Birnbach
    • Gradierwerk Bad Wörishofen - Bad Wörishofen
    • Gradierwerk im Freizeitzentrum Weiden - Weiden in der Oberpfalz
    • Gradierwerk in der Bayerwaldsauna - Zwiesel
    • Gradierwerk Bad Staffelstein - Bad Staffelstein
    • Gradierpavillion Bad Königshofen - Bad Königshofen
    • Gradierbau Bad Kissingen - Bad Kissingen
    • Gradierwerk in der KissSalis Therme - Bad Kissingen
  • Brandenburg
    • Gradierwerk - Bad Wilsnack Bad Wilsnack
    • Gradierwerk in der Spreewald Therme - Burg
  • Hessen
    • Gradierwerk Bad Karlshafen - Bad Karlshafen
    • Gradierwerk Bad Sooden-Allendorf - Bad Sooden-Allendorf
    • Gradierwerk in der Werratal Therme - Bad Sooden-Allendorf
    • Gradierwerk Bad Nauheim - Bad Nauheim
    • Gradierwerk Bad Orb - Bad Orb
    • Gradierwerk Bad Soden-Salmünster - Bad Soden-Salmünster
    • Gradierwerk Bad Salzhausen - Bad Salzhausen
    • Kleingradierwerk Eibach - Dillenburg
    • Gradierwerk im Erlebnis- und Freizeitbad Laguna - Aßlar
  • Niedersachsen
    • Gradierwerk Lüneburg - Lüneburg
    • Gradierwerk in der Soltau Therme - Soltau
    • Gradierwerk Bad Salzdetfurth - Bad Salzdetfurth
    • Gradierwerk in der Solearena - Bad Essen
    • Gradierwerk Bad Rothenfelde - Bad Rothenfelde
  • Nordrhein-Westfalen
    • ErlebnisGradierwerk Bad Salzuflen - Bad Salzuflen
    • Gradierwerk in der Vitasol Therme - Bad Salzuflen
    • Gradierwerk Bad Oeynhausen - Bad Oeynhausen
    • Gradierwerk Salzkotten - Salzkotten
    • Gradierwerk im H2O Sauna- und Badeparadies - Remscheid
    • Gradierwerk im Grugapark - Essen
    • Gradierwerk im Revierpark Mattlerbusch - Duisburg
    • Salinenpark Rheine - Rheine
    • Gradierwerk Hamm - Hamm
    • Gradierwerk Werne - Werne
    • Saline Werl - Werl
    • Gradierwerk Bad Sassendorf - Bad Sassendorf
    • Gradierwerk Bad Westernkotten - Bad Westernkotten
  • Rheinland-Pfalz
    • Gradierwerk im Inhalationspark - Bad Kreuznach
    • Gradierwerk im Salinental - Bad Kreuznach
    • Gradierwerk Bad Münster am Stein-Ebernburg - Bad Münster
    • Gradierbau Bad Dürkheim - Bad Dürkheim
    • Gradierwerk in der Binshof Therme - Speyer
    • Gradierwerk in der Emser Therme - Bad Ems
  • Sachsen
    • Gradierwerk in der Körse Therme - Schirgiswalde-Kirschau
    • Gradierwerk Oelsnitz/Erzgeb. - Oelsnitz/Erzgeb.
    • Gradierwerk in der Erlebniswelt Krauschwitz - Krauschwitz
  • Sachsen-Anhalt
    • Gradierwerk Bad Dürrenberg - Bad Dürrenberg
    • Gradierwerk Bad Kösen - Bad Kösen
    • Gradierwerk Schönebeck - Schönebeck
  • Schleswig-Holstein
    • Gradierwerk im Vital Centrum - Ostseebad Damp
  • Thüringen

Ursprung und Funktionsweise von Gradierwerken

Gradierwerk in Bad SalzuflenSalz wurde in den vergangenen Jahrhunderten überwiegend aus salzhaltigem Wasser, der so genannten Sole gewonnen. Der Sole wurde durch Sieden das Wasser entzogen und übrig blieb das Salz. Um den Verbrauch an Brennmaterial beim Sieden zu reduzieren, musste der Salzgehalt der vielerorts nur schwachsalzigen Sole erhöht werden. Zu diesem Zweck wurde das Salzwasser im 16. Jahrhundert über Stroh gegossen um es anschießend von Sonne und Wind trocknen zu lassen. Da das Stroh schnell schimmelte, litt auch die Qualität des Salzes. Eine andere Lösung musste her. Und diese wurde im ausgehenden 16. bzw. beginnenden 17. Jahrhundert gefunden. Statt des Strohs wurde Schwarzdornreisig verwendet. Diese Zweige der Schlehe waren gegenüber dem Salzwasser sehr widerstandsfähig und ließen sich in Bündeln zu hohen, luftdurchlässigen Wänden und somit zu einem Gradierwerk aufschichten. Von oben mit Sole beträufelt, konnte der Wind gut durch das Reisig streichen und durch Verdunstung des Wassers den Salzgehalt der Sole erhöhen. Ein weiterer Vorteil des Schwarzdorns war, dass sich Unreinheiten der Sole wie Gips oder Kalk als so genannter Dornstein an ihm ablagern. Anders als beim Stroh, welches das Salz sogar verunreinigte, wurde durch den Einsatz von Schwarzdornreisig also eine bessere Salzqualität erreicht.

Aufbau eines Gradierwerks

Der Aufbau eines traditionellen Gradierwerks ist eigentlich recht einfach. Es besteht aus einem Holzgerüst, das im Inneren mit Bündeln aus Schwarzdornreisig gefüllt ist. Darüber spannt sich ein Dach, damit die Sole nicht durch Regenwasser verdünnt werden kann. Außerdem wird die Sole mittels Pumpen und Leitungen zum Dach befördert, um von dort auf das Schwarzdornreisig zu rieseln. Die durch Verdunstung konzentrierte (gradierte) Sole wurde anschließend in das Siedehaus geleitet, wo sie eingedampft wurde. Die früher zur Salzgewinnung genutzten Gradierwerke waren teilweise mehrere 100 Meter lang und hatten eine Höhe von nicht selten mehr als 10 Meter.

Heutige Bedeutung von Gradierwerken

Sole Therme am Gradierwerk in Bad SassendorfDie Bedeutung der Gradierwerke zur Salzgewinnung ist heute praktisch nicht mehr gegeben. Salz wird in unseren Breiten zumeist direkt untertage abgebaut. Alternativ wird unter hohem Druck heißes Wasser in einen Salzstock (eine unterirdische Steinsalzlagerstätte) geleitet und anschließend wieder an die Oberfläche gepumpt. Die so erzeugte Sole ist bereits ziemlich hoch konzentriert und kann ohne den Zwischenschritt über ein Gradierwerk direkt eingedampft werden.
Heute werden die in Bau und Unterhalt recht aufwändigen Gradierbauten in erster Linie zu gesundheitlichen Zwecken genutzt. Daher finden Sie sich häufig in Kurorten und Heilbädern. Die über den Schwarzdorn rieselnde Sole wird durch den Wind zerstäubt und bewirkt in der Umgebung des Gradierwerks eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine Anreicherung mit Soletröpfchen und Salzaerosol. Dadurch werden Verunreinigungen wie beispielsweise Pollen und andere Allergene in der Luft gebunden, was insbesondere für Asthmatiker sowie bei Heuschnupfen oder anderen Allergien sehr wohltuend ist. Auch die kleinen, an Wassertröpfchen gebundenen Salzpartikel (Aerosole) in der Umgebungsluft haben eine ausgesprochen positive Wirkung. Sie befeuchten die Atemwege und wirken zudem desinfizierend, abschwellend und schleimlösend. All diese Wirkungen werden auch der maritimen Seeluft zugeschrieben und können mit Hilfe eines Gradierwerks auch in Regionen genutzt werden, die weit vom Meer entfernt sind.
Die positiven Wirkungen eines Gradierwerks können auch auf kleinstem Raum genutzt werden. Aus diesem Grund haben sich einige Thermen und Freizeitbäder (bspw. Caracalla Therme in Baden-Baden, Spreewald Therme in Burg oder die KissSalis Therme in Bad Kissingen) Miniatur-Gradierwerke bauen lassen, die eine Soleinhalation ermöglichen. Es gibt sogar Anbieter, die diese Bauwerke für die heimische Sauna in ganz besonders kleiner Ausfertigung anbieten.

Unterschied zwischen einer Saline und einem Gradierwerk

Häufig werden die Begriffe Saline und Gradierwerk verwechselt und fälschlicherweise für dasselbe Bauwerk verwendet. Das ist durchaus nachvollziehbar, da Salinen und Gradierwerke häufig auf engsten Raum beisammen stehen. Schließlich bilden beide zusammen ein sogenanntes Salzwerk. Nachfolgend wird der Unterschied zwischen beiden Anlagen erläutert: Ein Gradierwerk hat die Aufgabe, den Salzgehalt in einer Sole zu erhöhen. Bei der Sole handelt es sich um salzhaltiges Wasser, das entweder natürlichen Ursprungs ist oder durch einpumpen von Wasser in einen Salzstock künstlich erzeugt wird. Eine Saline hingegen dient direkt der Salzgewinnung. Hierzu wird die mit Hilfe des Gradierwerks mit Salz angereicherte Sole verdampft. Früher wurde die konzentrierte Sole in große Siedepfannen gegeben und das enthaltene Wasser wurde anschließend über offenem Feuer verdampft, bis das Speisesalz übrig blieb. Heute sind die technischen Verfahren ausgereifter und der Energiebedarf ist wesentlich geringer. Gradierwerke spielen bei der Anreicherung der Sole praktisch keine Rolle mehr.


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